Erkenntnis- als Gesellschaftstheorie: Jürgen Habermas’ Erkenntnis und Interesse

zusammen mit Martin Saar

Wintersemester 2020/21 vorläufiger Seminarplan Seminar Online-Seminar! Dienstag, 16-18 Uhr

In seinem später aus verworfenen Überlegungen in Erkenntnis und Interesse tritt Habermas das Erbe der älteren kritischen Theorie an. Insbesondere in Anknüpfung an Horkheimers klassischen Essay »Traditionelle und kritische Theorie« versucht Habermas darzulegen, warum und wie Gesellschafts- und Erkenntnistheorie miteinander verflochten sind. Im Seminar werden wir Habermas’ (anspruchsvolles!) Buch ebenso gründlich diskutieren wie die Kritik daran – nicht zuletzt auch Habermas’ Selbstkritik, die ihn schließlich dazu führte, seine Fassung der kritischen Theorie auf andere, nämlich sprachphilosophische Grundlagen zu stellen.

Lesen Sie unbedingt den Seminarplan, der spätestens Ende Oktober veröffentlicht wird. Darin finden Sie die genaueren (und möglicherweise überarbeiteten) Anforderungen für Leistungsnachweise.

Allgemeine Literatur zur Vorbereitung

Habermas, Jürgen (1973 [1968]): Erkenntnis und Interesse. Mit einem neuen Nachwort. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. [Dieses Buch müssen Sie sich für das Seminar besorgen!]

Dallmayr, Fred R. (Hrsg.) (1974): Materialien zu Habermas’ »Erkenntnis und Interesse«. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Müller-Doohm, Stefan (Hrsg.) (2000): Das Interesse der Vernunft. Rückblicke auf das Werk von Jürgen Habermas seit »Erkenntnis und Interesse«. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Rehg, William (2009): Erkenntniskritik als Gesellschaftstheorie. Erkenntnis und Interesse (1968). In: Hauke Brunkhorst, Regina Kreide und Cristina Lafont (Hrsg.), Habermas-Handbuch. Stuttgart: Metzler, 165–176.

Voraussetzungen

Das Seminar richtet sich an Studierende im Master und setzt Grundkenntnisse in der Kritischen Theorie und/oder Wissenschaftstheorie voraus.

Leistungsnachweise

Teilnahmenachweis: aktive Teilnahme (d.h. gründliches Lesen der Texte) sowie zwei Kurzreflexionen zu zwei Texte aus verschiedenen Sitzungen oder eine Kurzreflexion und eine Textpräsentation. Eine Kurzreflexion ist eine Schreibübung, in der Sie sich auf maximal zwei Seiten mit einem der Seminartexte auseinandersetzen. Dabei haben Sie die freie Wahl, welche Aspekte des Textes Sie wie bearbeiten: Sie können die Argumentation rekonstruieren, um ein Gegenargument vorzubringen, einen Begriff problematisieren oder ein aktuelles Ereignis im Lichte des Textes diskutieren. Vermutlich finden Sie noch weitere Möglichkeiten. Wichtig ist, dass Sie einen zusammenhängenden Text schreiben, keine bloßen Stichworte.

Leistungsnachweis: Wie Teilnahmenachweis und Hausarbeit