Der Weisheit Freund und aller Welt Feind? Philosophie mit, in und gegen die Welt

In Deutsche Zeitschrift für Philosophie 71.2, 157–177.

Zusammenfassung

In welchem Verhältnis steht das philosophische Wissen zu der Welt, in der es hervorgebracht wird – in welchem sollte es stehen? Im Beitrag wird zunächst der Weltbegriff wird als das Insgesamt historisch gewordener, politisch umkämpfter und materiell verfasster Praktiken präzisiert, ehe drei idealtypische Verhältnisse des philosophischen Wissens unterschieden werden: affirmativ in der Welt, negatorisch gegen die Welt und mit der Welt. Für letzteres argumentiert der Beitrag, weil es die entscheidenden Einsichten der beiden ersten Verhältnisse – die Faktizität der Philosophie, d.h. ihr Gebund-sein an diese Welt, und die Freiheit der Philosophie, d.h. ihre Möglichkeit, sich gleichwohl gegen diese Welt zu richten – zusammenbringt. Dazu bedarf es der politischen Epistemologie, weil sie den minimalen Materialismus als Kern der Einsicht in die Faktizität der Philosophie mit der Irreduzibilität des Denkens als Kern der Einsicht in die Freiheit der Philosophie in einer produktiven Spannung zu halten vermag.